Heizlast

Was ist eine Heizlastberechnung? Einfach erklärt!

Was ist eine Heizlastberechnung? Einfach erklärt!

Die Heizlastberechnung ist ein wichtiges Werkzeug für die Auslegung von Heizungsanlagen. Sie ist für den effizienten Betrieb Ihrer Heizung unerlässlich. Hier erfahren Sie, wie Sie eine Heizlastberechnung durchführen, welche Daten dafür notwendig sind und welche Kosten dabei entstehen.

Das Wichtigste im Überblick

  • Die Heizlastberechnung bestimmt die Heizleistung eines Gebäudes und sorgt für die richtige Dimensionierung der Heizung.
  • Sie ist bei Neubauten, Sanierungen, Heizungsmodernisierungen und Nutzungsänderungen notwendig.
  • Die Berechnung ist nach Norm DIN EN 12831 standardisiert und berücksichtigt Wärmeverluste durch die Gebäudehülle, Lüftung und Zusatzaufheizleistungen.
  • Sie können die Heizlast mit Online-Tools selbst berechnen oder einen Fachmann beauftragen.
  • Förderprogramme wie die BEG unterstützen Heizlastberechnungen finanziell, besonders bei Sanierungen oder dem Heizungstausch.

Was ist eine Heizlastberechnung?

Eine Heizlastberechnung ist ein standardisiertes Verfahren, das die notwendige Heizleistung eines Gebäudes ermittelt. Sie stellt sicher, dass Ihr Haus auch bei niedrigen Außentemperaturen warm bleibt. Sie basiert auf den Wärmeverlusten durch Wände, Fenster, Decken und Böden. Dieses Werkzeug stellt die optimale Dimensionierung Ihrer Heizung sicher.

Wann sollte ich eine Heizlastberechnung durchführen?

Sie benötigen eine Heizlastberechnung, wenn Sie sicherstellen möchten, dass Ihre Heizung effizient arbeitet und optimal dimensioniert ist. Dies ist besonders wichtig in folgenden Fällen:

  • Heizungsmodernisierung: Eine Heizlastberechnung ist notwendig, bevor Sie Ihre alte Heizung erneuern, z. B. bei Austausch einer alten Öl- oder Gasheizung durch eine Wärmepumpe.
  • Energetische Sanierung: Nach Maßnahmen wie Fassadendämmung oder Fensteraustausch ändert sich der Wärmebedarf des Gebäudes. Die Heizlastberechnung hilft bei der Auslegung eines passenden Heizsystems.
  • Neubau: Bei Neubauten ist eine Heizlastberechnung gesetzlich vorgeschrieben. Sie gewährleistet die korrekte Dimensionierung der Heizungsanlage und Energieeffizienz des Gebäudes.
  • Nutzungsänderungen: Wenn sich die Nutzung eines Gebäudes ändert, beispielsweise bei einem Umbau von Büros zu Wohnräumen, muss die Heizlast angepasst werden. Hier gelten andere Anforderungen für ein optimales Raumklima.

In all diesen Fällen stellt die Heizlastberechnung sicher, dass Ihre Heizung weder über- noch unterdimensioniert ist. Das spart langfristig Energiekosten und erhöht den Wohnkomfort.

Wie wird die Heizlast berechnet?

Das Verfahren der Heizlastberechnung wird nach DIN EN 12831 ausgeführt. Dabei fließen verschiedene Werte und Faktoren in die Berechnung ein, die im nationalen Anhang D der Norm detailliert erklärt sind. Die Heizlast setzt sich aus der Summe folgender Größen zusammen:

  • Transmissionswärmeverlust: Wärmeverluste durch die Bauteile der Gebäudehülle (z. B. Wände, Fenster, Dach).
  • Lüftungswärmeverlust: Wärmeverluste, die durch das Lüftungsverhalten entstehen.
  • Zusatzaufheizleistung: Notwendige Heizleistung, die benötigt wird, damit die gewünschte Raumtemperatur nach einer Heizpause schnell wieder erreicht wird.

Kann ich eine Heizlastberechnung selber erstellen?

Sie können eine Heizlastberechnung auch selbst erstellen, beispielsweise mit Online-Tools wie dem Heizlastrechner des Bundesverbands Wärmepumpe. Diese Tools bieten eine einfache Möglichkeit zur Abschätzung Ihres Einfamilienhauses.

Eine weitere Möglichkeit ist über folgende Formel:

Heizlast (in Watt) = Wohnfläche (in m²) X spez. Wärmebedarf (in W/m²)

Für den spezifischen Wärmebedarf werden folgende Werte angewendet:

Gebäudetyp spezifischer Wärmebedarf
Neubau nach Wärmeschutzverordnung bzw. EnEV 2002 30 – 50 W/m²
Neubau nach Wärmeschutzverordnung 1995 40 – 60 W/m²
Altbau mit normaler Wärmedämmung 60 – 100 W/m²
Altbau, ohne besondere Wärmedämmung 120 W/m²

Dabei würden sich beispielsweise folgende Werte für ein Einfamilienhaus mit 150 Quadratmeter ergeben:

Heizlastwerte für ein Einfamilienhaus mit 150 Quadratmeter.

Der Unterschied eines einfachen und ausführlichen Verfahrens (nach DIN 12831) liegt vor allem in der Genauigkeit: Während das einfache Verfahren Standardwerte nutzt, basiert das ausführliche Verfahren auf spezifischen, individuell erfassten Daten.

Welche Daten braucht es für eine Heizlastberechnung?

Damit ein Heizungsinstallateur oder ein Ingenieurbüro eine Heizlastberechnung nach DIN EN 12831 ausführen kann, müssen die benötigten Daten im Vorfeld bereitgestellt werden. Die wichtigsten sind:

  • U-Werte der Gebäudehülle: Der Wärmedurchgangskoeffizient gibt an, wie viel Wärme durch ein Bauteil verloren geht. Er wird für Außenwände, Fenster und Dachflächen ermittelt. Diese Werte sind entscheidend, um die Transmissionswärmeverluste zu berechnen.
  • Speichermasse: Je größer und massiver ein Gebäude ist, desto länger braucht die Heizungsanlage, damit sie die Speichermasse vollständig aufheizt. Sie beeinflusst die benötigte Heizleistung erheblich, da sie die Fähigkeit zur Wärmespeicherung des Gebäudes beschreibt.
  • Luftaustausch: Wärmeverluste durch Lüften oder undichte Fenster werden bei der Berechnung berücksichtigt. Die Luftwechselrate beschreibt, wie viel Luft pro Stunde ausgetauscht wird und ist besonders wichtig für den Lüftungswärmeverlust.
  • Heiztemperatur: Die gewünschte Raumtemperatur sowie die Außentemperatur beeinflussen die Heizleistung. Für den Innenbereich gelten Normtemperaturen je nach Raum, beispielsweise 20 Grad Celsius für Wohnräume und 24 Grad Celsius für Badezimmer. Die Außentemperaturen sind vom Standort des Gebäudes und der Jahreszeit abhängig.

Was kostet eine Heizlastberechnung?

Die Kosten für eine Heizlastberechnung in einem Einfamilienhaus liegen zwischen 400 und 1.000 Euro. Der Preis hängt von der Gebäudegröße und dem Aufwand ab. Bei komplexen Berechnungen durch Energieberater können höhere Kosten entstehen.

Gibt es Förderungen?

Für Heizlastberechnungen stehen verschiedene staatliche Fördermöglichkeiten zur Verfügung:

  • Förderung im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG): Hierbei werden bis zu 50 Prozent der Kosten für eine Heizlastberechnung übernommen, wenn diese Teil einer geförderten energetischen Planung oder Baubegleitung ist.
  • Unterstützung beim hydraulischen Abgleich: Der Staat bezuschusst die Durchführung eines hydraulischen Abgleichs, der in der Regel auch eine Heizlastberechnung umfasst, mit bis zu 20 Prozent der Kosten.
  • Heizungsaustausch: Wer eine Wärmepumpe in einem Bestandsgebäude installiert, kann einen Zuschuss zwischen 30 und 70 Prozent erhalten. In den förderfähigen Kosten ist oft auch die Heizlastberechnung enthalten. Es gilt jedoch eine Obergrenze von 30.000 Euro für die gesamten anrechenbaren Kosten.

Worauf muss ich bei der Heizlastberechnung für eine Wärmepumpe achten?

Vermeiden Sie häufige Fehler bei der Heizlastberechnung und achten Sie auf folgende Punkte, wenn Sie eine Wärmepumpe nutzen möchten:

  • Exakte Gebäudedaten erfassen: Sorgen Sie dafür, dass alle relevanten Daten zur Gebäudehülle, wie U-Werte, Fensterflächen und Dämmqualität, korrekt erfasst werden. Ungenaue Daten führen zu falschen Berechnungen und einer ineffizienten Auslegung der Wärmepumpe.
  • Berücksichtigung der Raumtemperaturen: Legen Sie für jeden Raum die gewünschte Temperatur fest. Diese Werte sind entscheidend, da sie die Heizlast in den unterschiedlichen Zonen eines Gebäudes bestimmen.
  • Regionale Klimadaten einbeziehen: Nutzen Sie die spezifischen Klimadaten Ihrer Region, da diese die Heizleistung der Wärmepumpe beeinflussen. Besonders in kälteren Regionen sind diese Werte ausschlaggebend.
  • Luftwechselrate berücksichtigen: Achten Sie auf die korrekte Auslegung der Lüftungswärmeverluste. Dazu gehört, wie oft die Luft in den Räumen durch Lüften oder durch undichte Fenster ausgetauscht wird.
  • Zusatzleistungen für Spitzenlasten: Berücksichtigen Sie zusätzliche Heizleistungen für besonders kalte Tage. Diese können durch eine elektrische Zusatzheizung abgedeckt werden, ohne dass die Wärmepumpe überdimensioniert werden muss.

Braucht man einen Energieberater für die Heizlastberechnung?

Ein Energieberater ist nicht zwingend erforderlich, aber in vielen Fällen sinnvoll. Besonders bei komplexeren Gebäuden oder umfangreichen Sanierungsmaßnahmen stellt ein Energieberater sicher, dass die Heizlastberechnung präzise und normgerecht erfolgt. Darüber hinaus kann er Optimierungspotenziale aufzeigen.

Wenn Sie die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) beanspruchen, dann ist ein Energieberater oft Voraussetzung. In solchen Fällen übernimmt der Berater nicht nur die Heizlastberechnung, sondern unterstützt auch bei der energetischen Fachplanung und Beantragung von Fördermitteln.

Was ist der Unterschied zwischen Heizlast und Heizwärmebedarf?

Die Heizlast ist ein Momentanwert, der die Spitzenlast beschreibt. Sie dient zur Auslegung der Heizungsanlage. Der Heizwärmebedarf ist ein Jahreswert, der den gesamten Energieverbrauch angibt. Dieser ist wichtig für die Berechnung des Energieverbrauchs und -kosten. Beide Werte sichern eine effiziente und passgenaue Heizungsplanung.

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Geschrieben von
Stefano Fonseca
Freelancer

Stefano Fonseca ist Ingenieur für Energie und Umwelt mit über sechs Jahren Erfahrung in der technischen Gebäudeausrüstung (TGA). Er kombiniert technisches Fachwissen mit einer Leidenschaft für verständliche Kommunikation. Seit mehr als fünf Jahren schreibt er als freiberuflicher Redakteur über erneuerbare Energien und nachhaltiges Wohnen, insbesondere über Photovoltaik und Wärmepumpen.

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