Wärmepumpe oder Fernwärme: Der Vergleich im Überblick
Wärmepumpe oder Fernwärme: Ein Vergleich der Heizsysteme
Die Wahl des richtigen Heizsystems für das eigene Zuhause ist eine wichtige Entscheidung, die viele Faktoren berücksichtigen muss. Neben den Kosten und dem Komfort spielen auch die Energieeffizienz und die Umweltfreundlichkeit eine Rolle. Zwei Heizsysteme, die sich in diesen Punkten besonders hervortun, sind die Wärmepumpe und die Fernwärme. Doch wie funktionieren diese Systeme und welche Vor- und Nachteile haben sie? In diesem Artikel werden die beiden Heizmethoden verglichen und einige Tipps gegeben, worauf bei der Entscheidung geachtet werden sollte.
Die Funktionsweise von Wärmepumpe und Fernwärme
Eine Wärmepumpe ist ein Heizsystem, das die natürliche Wärme aus der Umgebungsluft, dem Erdreich oder dem Grundwasser nutzt, um sie für die Heizung und die Warmwasserbereitung zu verwenden. Dazu wird ein Kältemittelkreislauf eingesetzt, der die Wärme aufnimmt und unter Einsatz von Strom auf ein höheres Temperaturniveau bringt. Die Wärmepumpe kann sowohl im Neubau als auch in der Sanierung eingesetzt werden, vorausgesetzt, das Gebäude ist gut gedämmt und verfügt über eine geeignete Wärmequelle.
Fernwärme ist ein Heizsystem, das in einem zentralen Heizwerk oder Kraftwerk erzeugt wird, zum Beispiel durch die Verbrennung von Abfall, Biomasse oder Gas. Die Wärme wird dann über ein isoliertes Rohrleitungsnetz zu den Verbrauchern transportiert, die sie für die Heizung und die Warmwasserbereitung nutzen können. Fernwärme ist vor allem in städtischen Gebieten verbreitet und eignet sich besonders für Mehrfamilienhäuser oder ganze Wohnsiedlungen.
Die Vorteile von Wärmepumpe und Fernwärme
Sowohl Wärmepumpe als auch Fernwärme haben einige Vorteile gegenüber anderen Heizsystemen wie Öl- oder Gasheizungen. Hier sind einige davon:
Wärmepumpe
- Hohe Energieeffizienz: Eine Wärmepumpe kann bis zu viermal mehr Wärme erzeugen, als sie an Strom verbraucht. Das bedeutet, dass die Energiekosten gesenkt und der CO2-Ausstoß reduziert werden können.
- Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen: Eine Wärmepumpe benötigt keinen Öl- oder Gastank und ist somit unabhängig von Preisschwankungen oder Lieferengpässen. Wenn eine Photovoltaikanlage installiert wird, kann sogar der eigene Strom erzeugt und noch mehr gespart werden.
- Förderung vom Staat: Eine Wärmepumpe gilt als erneuerbare Energiequelle und wird daher vom Staat gefördert. Je nach Art der Wärmepumpe können bis zu 35% der Investitionskosten als Zuschuss oder zinsgünstiges Darlehen erhalten werden.
Fernwärme
- Geringer Platzbedarf: Eine Fernwärmeheizung benötigt keinen eigenen Heizraum oder Brennstofflager im Haus. Sie braucht nur eine Übergabestation und eine Hauszentrale, die wenig Platz beanspruchen.
- Geringer Wartungsaufwand: Eine Fernwärmeheizung ist sehr wartungsarm und störungsunempfindlich. Die Verantwortung für die Instandhaltung liegt beim Versorger, der auch regelmäßig den Wärmezähler austauscht.
- Nutzung von Abwärme: Je nach Anbieter kann eine Fernwärmeheizung die Abwärme aus Industrieanlagen oder Kraftwerken nutzen, die sonst ungenutzt verloren gehen würde. Das spart Ressourcen und reduziert den CO2-Ausstoß.
Die Nachteile von Wärmepumpe und Fernwärme
Natürlich gibt es auch einige Nachteile, die bei der Wahl zwischen Wärmepumpe und Fernwärme berücksichtigt werden sollten. Hier sind einige davon:
Wärmepumpe
- Hohe Anschaffungskosten: Eine Wärmepumpe ist in der Anschaffung teurer als eine herkömmliche Heizung. Je nach Art der Wärmepumpe können die Kosten zwischen 10.000 und 25.000 Euro liegen.
- Abhängigkeit von Strompreisen: Eine Wärmepumpe benötigt Strom, um zu funktionieren. Das bedeutet, dass die Strompreise eine Rolle spielen, die in den letzten Jahren gestiegen sind. Außerdem muss eine höhere Anschlussleistung beim Netzbetreiber beantragt werden, was zusätzliche Kosten verursachen kann.
- Eingeschränkte Einsatzmöglichkeiten: Eine Wärmepumpe ist nicht für jedes Gebäude geeignet. Sie benötigt eine gute Dämmung, eine niedrige Vorlauftemperatur und eine ausreichende Wärmequelle. Außerdem gibt es Wärmepumpen-Modelle, deren Schallemissionen von Anwohnern als störend empfunden werden.
Fernwärme
- Hohe Anschlusskosten: Eine Fernwärmeheizung erfordert einen Anschluss an das Fernwärmenetz, der je nach Entfernung und Leitungsdurchmesser zwischen 5.000 und 15.000 Euro kosten kann.
- Abhängigkeit vom Versorger: Eine Fernwärmeheizung bindet an einen bestimmten Versorger, der ein Monopol in dem Gebiet hat. Das bedeutet, dass die Preisgestaltung oder die Qualität der Fernwärme nicht beeinflusst werden können. Außerdem ist die Versorgungssicherheit des Versorgers wichtig, die bei Störungen oder Ausfällen beeinträchtigt werden kann.
- Eingeschränkte Umweltfreundlichkeit: Eine Fernwärmeheizung ist nur so umweltfreundlich wie die Quelle, aus der die Fernwärme stammt. Wenn die Fernwärme aus fossilen Brennstoffen oder Abfallverbrennung erzeugt wird, kann sie hohe CO2-Emissionen und Schadstoffe verursachen.
Fazit
Es gibt keine pauschale Antwort auf die Frage, ob eine Wärmepumpe oder eine Fernwärmeheizung besser ist. Beide Systeme haben ihre Vor- und Nachteile, die je nach den individuellen Bedürfnissen und Gegebenheiten variieren können. Deshalb ist es ratsam, sich von einem Fachbetrieb beraten zu lassen, der ein maßgeschneidertes Angebot machen kann.
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