Wärmepumpe

Welche Kältemittel sind ab 2025 zulässig/verboten?

Welche Kältemittel sind ab 2025 zulässig?

Ab 2025 ändern sich die Vorgaben für Kältemittel grundlegend. Das wirft Fragen nach zulässigen Alternativen und den Auswirkungen auf Technik und Umwelt auf. Welche Entwicklungen prägen die Zukunft der Wärmepumpen? Ein Blick auf die neuen Regelungen verspricht spannende Erkenntnisse.

Das Wichtigste im Überblick
Das Wichtigste im Überblick
  • Kältemittel sind essentiell für den thermodynamischen Kreislauf und beeinflussen die Effizienz und Umweltfreundlichkeit von Wärmepumpen.
  • Natürliche Kältemittel wie CO₂ (R744) und Propan (R290) sind besonders umweltfreundlich und zukunftssicher.
  • Synthetische Kältemittel wie R32 bieten Vielseitigkeit, unterliegen aber zunehmend gesetzlichen Einschränkungen.
  • Ab 2025 sind Kältemittel mit einem GWP über 750 in neuen Anlagen verboten, bestehende Systeme sind jedoch nicht betroffen.
  • Die Wahl des Kältemittels hängt von Faktoren wie Umweltverträglichkeit, Effizienz, Sicherheit und gesetzlichen Vorgaben ab.
  • Forschung und Innovation setzen auf nachhaltige Alternativen und zukunftssichere Technologien.

Was sind F-Gase?

F-Gase sind künstlich hergestellte Gase, die Fluor enthalten. Sie werden in verschiedenen Kältemitteln eingesetzt, beispielsweise in Wärmepumpen und Kältemaschinen. Sie haben ein hohes Treibhauspotenzial und tragen erheblich zur Erderwärmung bei. Gelangen F-Gase in die Atmosphäre, verstärken sie den Treibhauseffekt ähnlich wie CO₂, jedoch mit einer deutlich höheren Klimawirkung als Kohlendioxid.

Zur schrittweisen Reduzierung des Einsatzes dieser Gase wurde die F-Gase-Verordnung von der EU ins Leben gerufen.

Ab 2025 gelten strengere Regeln, die besonders für Wärmepumpen relevant sind.

Hintergrund: Die F-Gase-Verordnung

Die F-Gase-Verordnung (EU) 2024/573 ist eine Neufassung, die am 11. März 2024 in Kraft getreten ist und die vorherige Verordnung (EU) 517/2014 ablöst. Ziel der Verordnung ist die drastische Reduzierung fluorierter Treibhausgase (F-Gase) wie teilfluorierter (HFKW) und vollfluorierter Kohlenwasserstoffe (FKW).

Die neue Verordnung beschleunigt den Ausstieg aus F-Gasen deutlich. Der Phase-down, der ursprünglich bis 2032 vorgesehen war, wird nun bis 2050 fortgesetzt und endet mit einem vollständigen Verbot aller F-Gase. Zusätzlich gelten strenge Einsatzverbote für Kältemittel mit einem GWP über 750.

Phase-down laut F-Gase Verordnung

Ein ursprünglich geplantes Verbot von F-Gasen für Service und Wartung ab 2024 wurde nicht umgesetzt, damit die Nutzung bestehender Anlagen weiterhin möglich ist. Dennoch betreffen die neuen Regelungen sowohl Neuanlagen als auch Bestandsanlagen und zielen auf darauf ab, den Einsatz klimaschädlicher Kältemittel konsequent zu minimieren.

Besonders relevant ist die Verordnung für die Heizungs-, Kühlungs- und Klimabranche, da hier viele Systeme auf F-Gase als Kältemittel angewiesen sind.

Welche Kältemittel sind ab 2025 zulässig?

Ab 2025 sind nur noch Kältemittel mit einem GWP-Wert von 750 oder weniger erlaubt. Dazu zählen sowohl natürliche als auch synthetische Alternativen, die weniger klimaschädlich sind.

Natürliche Kältemittel wie Propan (R290) oder CO₂ (R744) überzeugen durch ihre Umweltfreundlichkeit, sind jedoch teilweise mit strengen Sicherheitsauflagen verbunden. Synthetische Alternativen wie R32 bleiben beliebt, da sie bereits etabliert sind und ein moderates GWP bieten. Zukunftsorientierte Lösungen wie R1234ze kombinieren ein extrem niedriges GWP mit moderner Technologie, sind jedoch oft teurer.

Die folgende Tabelle bietet einen Überblick über zulässige Kältemittel für Wärmepumpen, deren GWP-Werte sowie Vor- und Nachteile.

Kältemittel Typ GWP Typische Anwendungen Vorteile Nachteile
CO₂ (R744) Natürlich 1 Gewerbekälte, Luft-Wasser-Wärmepumpen Umweltfreundlich, keine Brennbarkeit, stabil Hoher Betriebsdruck, aufwendige Technik
Propan (R290) Natürlich 3 Haushaltswärmepumpen, Gewerbe Sehr effizient, kostengünstig, geringes GWP Brennbar, strenge Sicherheitsauflagen
Ammoniak (R717) Natürlich 0 Industrielle Wärmepumpen Sehr hohe Effizienz Toxisch, nur für professionelle Anlagen
R32 Synthetisch 675 Split-Klimaanlagen, Wärmepumpen Kompakt, moderates GWP, etablierte Technologie Leicht brennbar, strengere Regulierungen ab 2025
R1234ze Synthetisch (HFO) <1 Gewerbekälte, moderne Wärmepumpen Zukunftssicher, extrem niedriges GWP, sicher Höhere Kosten als HFKW, begrenzte Verfügbarkeit

Welche Kältemittel sind ab 2025 verboten?

Ab 2025 sind Kältemittel mit einem GWP-Wert über 750 verboten. Dieses Verbot betrifft vor allem fluorierte Treibhausgase, die einen hohen Beitrag zum Treibhauseffekt leisten. So dürfen Kältemittel wie R410A (GWP: 2088) und R404A (GWP: 3922) in Neuanlagen nicht mehr verwendet werden. Diese Gase wurden aufgrund ihrer hohen Effizenz häufig eingesetzt, sind aber besonders klimaschädlich.

Das Verbot hat Auswirkungen für Hersteller, Installateure und Betreiber.

Welche Auswirkung hat das auf die Wärmepumpenbranche?

Die neuen Vorgaben der F-Gase-Verordnung haben weitreichende Auswirkungen auf die Wärmepumpenbranche.

  • Technologische Entwicklungen: Hersteller müssen ihre Systeme an zulässige Kältemittel wie R32 oder Propan (R290) anpassen. Das erfordert Investitionen in Forschung und die Entwicklung effizienterer und sicherer Technologien.
  • Markttrends und Preise: Die Umstellung auf umweltfreundliche Kältemittel kann kurzfristig die Produktionskosten erhöhen. Das könnte sich auf die Preise neuer Wärmepumpen auswirken, während gleichzeitig ältere Modelle mit nicht zugelassenen Kältemitteln an Wert verlieren.
  • Verfügbarkeit: Neue Anlagen könnten aufgrund der Umstellung vorübergehend knapper werden. Gleichzeitig wächst die Nachfrage nach Schulungen und Fachbetrieben, die mit alternativen Kältemitteln arbeiten können.
  • Förderung umweltfreundlicher Technologien: Die neuen Regelungen schaffen Anreize für die Entwicklung nachhaltiger Lösungen. Förderprogramme unterstützen den Umstieg auf moderne Wärmepumpensysteme und machen diese für Endkunden attraktiver.

Welche Anforderungen gelten für Hersteller und Betreiber ab 2025?

Hersteller und Betreiber müssen ab 2025 strenge Vorgaben der F-Gase-Verordnung einhalten u.a.:

  • Pflichten bei Neuanlagen: Für Hersteller gilt die Pflicht zur Verwendung von ausschließlich zugelassenen Kältemitteln mit einem GWP ≤ 750. Betreiber müssen bei der Anschaffung neuer Anlagen sicherstellen, dass diese den gesetzlichen Vorgaben entsprechen.
  • Schulung von Fachbetrieben: Installateure und Servicetechniker benötigen Schulungen, insbesondere für den Umgang mit brennbaren (z. B. Propan) oder toxischen (z. B. Ammoniak) Kältemitteln. Diese Schulungen stellen den sicheren und regelkonformen Betrieb sicher.
  • Rückgewinnung und Entsorgung: Betreiber müssen alte Kältemittel fachgerecht zurückgewinnen und gemäß den Vorschriften umweltgerecht entsorgen. Hersteller müssen dafür entsprechende Rücknahmesysteme bereitstellen.

FAQ Section
FAQ
Was ist das umweltfreundlichste Kältemittel für Wärmepumpen?
Natürliche Kältemittel wie CO₂ (R744) und Propan (R290) gelten als die umweltfreundlichsten Optionen, da sie ein sehr geringes oder gar kein Treibhauspotenzial (GWP) aufweisen.
Ist der Umstieg auf Wärmepumpen mit natürlichen Kältemitteln teurer?
Die Anschaffungskosten können leicht höher sein, langfristig gleichen jedoch die höhere Effizienz und geringere Betriebskosten diese aus.
Wie erkenne ich, welches Kältemittel meine Wärmepumpe verwendet?
Das verwendete Kältemittel ist auf dem Typenschild der Wärmepumpe oder in der technischen Dokumentation angegeben.
Muss ich das Kältemittel meiner alten Wärmepumpe durch ein nachhaltigeres ersetzen?
Nein, gesetzlich sind Sie nicht verpflichtet, das Kältemittel Ihrer bestehenden Wärmepumpe zu ersetzen. Die EU-F-Gase-Verordnung betrifft nur neue Anlagen, die ab 2025 mit Kältemitteln mit einem GWP über 750 nicht mehr betrieben werden dürfen. Bei bestehenden Wärmepumpen dürfen Kältemittel wie R410A weiterhin verwendet werden, solange sie dicht sind und korrekt gewartet werden.

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Quelle Foto

Geschrieben von
Stefano Fonseca
Freelancer

Stefano Fonseca ist Ingenieur für Energie und Umwelt mit über sechs Jahren Erfahrung in der technischen Gebäudeausrüstung (TGA). Er kombiniert technisches Fachwissen mit einer Leidenschaft für verständliche Kommunikation. Seit mehr als fünf Jahren schreibt er als freiberuflicher Redakteur über erneuerbare Energien und nachhaltiges Wohnen, insbesondere über Photovoltaik und Wärmepumpen.

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