Wärmepumpe

Warum Wärmepumpen in Österreich die Zukunft des Heizens sind

Warum Wärmepumpen in Österreich die Zukunft des Heizens sind

Österreich nimmt eine führende Rolle in der Energiewende ein, wobei Wärmepumpen eine zentrale Stellung im Streben nach einer umweltfreundlichen und effizienten Heiztechnologie einnehmen. Dieser Artikel beleuchtet die umfangreichen regulatorischen Maßnahmen, die Österreich ergriffen hat, um den Einsatz von Wärmepumpen zu fördern, sowie die Herausforderungen und Chancen, die sich daraus für die Zukunft ergeben. Wir betrachten die gesetzlichen Rahmenbedingungen, die ehrgeizigen nationalen Energieziele und die Besonderheiten des österreichischen Marktes im Vergleich zu anderen EU-Ländern.

Regulatorische Rahmenbedingungen in Österreich

Österreich hat eine Reihe von strengen Vorschriften eingeführt, um den Einsatz erneuerbarer Energien zu fördern und die Energieeffizienz zu steigern. Diese gesetzlichen Rahmenbedingungen zielen darauf ab, nachhaltige Heiztechnologien zu unterstützen und die Umweltbelastung zu reduzieren. Zu den wichtigsten gesetzlichen Regelungen gehören folgenden Gesetzte, Verordnungen und Richtlinien:

  1. Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG): Das EAG fördert den Ausbau erneuerbarer Energien, indem es Subventionen für Photovoltaikanlagen und erneuerbare Gase bereitstellt. Diese Maßnahme soll die Nutzung erneuerbarer Energien in Österreich vorantreiben und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringern. (Quelle: ICLG Renewable Energy Laws and Regulations - Austria)
  2. Erneuerbaren-Wärme-Gesetz (EWG): Dieses Gesetz zielt darauf ab, fossile Brennstoffe in Neubauten zu verbannen und bestehende Heizungssysteme durch erneuerbare Energielösungen wie die Wärmepumpe zu ersetzen. Es beinhaltet umfassende Förderprogramme, die den Umstieg auf nachhaltige Heiztechnologien unterstützen. (Quelle: ICLG Renewable Energy Laws and Regulations - Austria)
  3. Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz (UVP-G): Das UVP-G verlangt umfassende Umweltprüfungen für große Projekte, um sicherzustellen, dass hohe Umweltstandards eingehalten werden. Diese Prüfungen sind entscheidend, um die Auswirkungen neuer Heizsysteme auf die Umwelt zu bewerten und zu minimieren. (Quelle: ICLG Environment and Climate Change Laws and Regulations - Austria)
  4. Bauordnung 2015: Diese Verordnung fördert den Einbau kohlenstoffarmer Heizsysteme in Neubauten und unterstützt die Nutzung von Solarthermie, Geothermie und Biomasse. Ziel ist es, den CO2-Ausstoß von Gebäuden zu reduzieren und den Einsatz erneuerbarer Energien zu steigern. (Quelle: Odyssee-Mure Policy Brief)
  5. IPPC- und Seveso-III-Richtlinien: Diese Richtlinien erfordern regelmäßige Inspektionen und strenge Kontrollen potenziell umweltbelastender Anlagen. Sie stellen sicher, dass die höchsten Umweltstandards eingehalten werden und tragen zur Sicherheit und Nachhaltigkeit von Heizsystemen bei. (Quelle: ICLG Environment and Climate Change Laws and Regulations - Austria).

Energieziele und Marktpotenzial in Österreich

Österreich hat sich ehrgeizige Ziele im Energiesektor gesetzt, um seine Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren und die Nutzung erneuerbarer Energien zu fördern. Das Land strebt an, bis 2030 100 % seines Stroms aus erneuerbaren Quellen zu beziehen und die Treibhausgasemissionen bis 2040 auf Netto-Null zu senken. Diese Ziele sind Teil des integrierten Nationalen Energie- und Klimaplans (NEKP) Österreichs.

Die oben genannten Regularien wie das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) und das Erneuerbaren-Wärme-Gesetz (EWG) stehen im direkten Zusammenhang mit diesen Zielen. Sie bieten die gesetzlichen Rahmenbedingungen und finanziellen Anreize, um den Ausbau erneuerbarer Energien und die Steigerung der Energieeffizienz voranzutreiben. Durch Förderprogramme und gesetzliche Vorgaben unterstützen diese Regularien die Umsetzung der NEKP-Ziele und tragen dazu bei, die geplante Umstellung auf nachhaltige Energien zu realisieren.

Unterschiede zu anderen EU-Ländern

Der österreichische Markt für Wärmepumpen unterscheidet sich zu anderen Märkten von europäischen Ländern. Einige Unterschiede und Besonderheiten im Vergleich zu anderen EU-Ländern sind:

  • Hohe Akzeptanz erneuerbarer Energien: Österreich hat eine gut entwickelte Infrastruktur und eine hohe Akzeptanz für erneuerbare Energien, was den Übergang zu Wärmepumpen erleichtert. Etwa 73% der Stromerzeugung stammen bereits aus erneuerbaren Quellen, und die Nutzung von Wärmepumpen steigt kontinuierlich an.
  • Attraktive Förderprogramme: Obwohl die Förderprogramme in Österreich im Vergleich zu vielen EU-Ländern attraktiv sind, bieten sie möglicherweise nicht ganz so hohe Zuschüsse wie in Deutschland. Für die Installation von Wärmepumpen in Neubauten können in Österreich bis zu 20% der Investitionskosten, maximal jedoch 7.500 €, gefördert werden. Bei Renovierungen sind Zuschüsse von bis zu 35% der Kosten oder maximal 5.000 € möglich. Diese Unterstützung fördert den Übergang zu umweltfreundlicheren Heizsystemen und verdeutlicht die Anstrengungen Österreichs, den Einsatz von Wärmepumpen durch finanzielle Anreize zu steigern.
  • Technologische Innovationen: Österreich investiert stark in Forschung und Entwicklung im Bereich HVAC-Technologien, was zu einer Reihe von Innovationen und einer verbesserten Effizienz führt.

Wie entwickelt sich der Markt für Wärmepumpen in Österreich?

Der österreichische Markt für Wärmepumpen zeigt eine deutliche Verschiebung von gasbasierten Heizsystemen hin zu strombetriebenen Lösungen und Umgebungswärme. Diese Entwicklung wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst, die im folgenden näher erläutert werden:

Steigende Verkaufszahlen

Im letzten Jahr wurden in Österreich über 66.500 Wärmepumpen verkauft, was einem beeindruckenden Anstieg von 40 % entspricht. Dieser Trend zeigt, dass immer mehr Haushalte und Unternehmen auf nachhaltige Heizlösungen umsteigen, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren und die Energieeffizienz zu verbessern. Laut dem Bundesverband Wärmepumpe e.V. (BWP) ist dieser Anstieg auf verstärkte Fördermaßnahmen und ein wachsendes Umweltbewusstsein zurückzuführen. Darüber hinaus spielen strenge regulatorische Vorgaben eine wesentliche Rolle bei der Förderung des Absatzes. Gesetze wie das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) und das Erneuerbaren-Wärme-Gesetz (EWG) setzen klare Anreize und Vorschriften, die den Wechsel zu erneuerbaren Energien und somit den Einsatz von Wärmepumpen fördern.

Förderprogramme und Subventionen

Die österreichische Regierung unterstützt diesen Wandel durch großzügige Förderprogramme. Subventionen für die Installation von Wärmepumpen machen es attraktiver für Hausbesitzer, ihre alten Heizsysteme zu modernisieren. Programme wie das „Raus aus Öl und Gas“-Förderprogramm bieten finanzielle Anreize für den Wechsel zu erneuerbaren Energien, was den Absatz von Wärmepumpen weiter ankurbeln dürfte. Dieses Programm bietet Förderungen sowohl für Neubauten als auch für Renovierungsprojekte. Bei Neubauten können Wärmepumpeninstallationen mit bis zu 20 % der Investitionskosten, maximal jedoch 7.500 €, gefördert werden. Für Renovierungen stehen Zuschüsse von bis zu 35 % der Kosten oder maximal 5.000 € zur Verfügung. Diese finanzielle Unterstützung zielt darauf ab, den Umstieg auf nachhaltige Heizsysteme zu beschleunigen und die Umweltbelastung durch fossile Brennstoffe zu verringern. Wie die Förderung in Deutschland geregelt ist, finden Sie folgendem Blogbeitrag:  KfW BEG-Förderung für Heizungen und Wärmepumpen in 2024

Technologische Fortschritte und Innovationen

Die technologische Weiterentwicklung spielt eine wesentliche Rolle bei der Steigerung der Effizienz und Leistung von Wärmepumpen. Neue Generationen von Wärmepumpen bieten nicht nur höhere Effizienz, sondern auch eine verbesserte Leistung bei niedrigen Außentemperaturen. Diese modernen Geräte sind in der Lage, auch bei extrem kalten Bedingungen effizient zu arbeiten, was ihre Einsatzmöglichkeiten erheblich erweitert. Um mehr darüber zu erfahren, wie moderne Technologien zur Steigerung der Energieeffizienz beitragen, lesen Sie unseren Artikel über den Energieausweis: Mit dem Energieausweis zu einem energieeffizienteren Zuhause

Ein weiteres bedeutendes Innovationsfeld ist die Integration von Wärmepumpen in Smart-Home-Systeme. Diese Integration ermöglicht es den Nutzern, ihre Heizsysteme über mobile Apps oder Sprachassistenten zu steuern, was den Komfort und die Benutzerfreundlichkeit deutlich erhöht. Zudem erlauben moderne Steuerungssysteme eine präzisere Regulierung der Heizleistung, was zu einer weiteren Optimierung des Energieverbrauchs führt. Durch diese technologischen Fortschritte werden Wärmepumpen nicht nur effizienter, sondern auch attraktiver für Verbraucher, die Wert auf Komfort und moderne Technik legen.

Herausforderungen in der Lieferkette

Trotz der positiven Marktentwicklung in Österreich gibt es Herausforderungen, insbesondere einen Mangel an qualifizierten Installateuren für Wärmepumpensysteme. Dieser Engpass kann den Ausbau und die Installation erneuerbarer Heizsysteme verlangsamen. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, müssen Unternehmen ihre Prozesse optimieren und effizienter gestalten. Die autarc-Software bietet hierfür eine Lösung: Sie ermöglicht es Unternehmen, ihre Projekte schneller und mit weniger Personal durchzuführen, was die Engpässe bei Fachkräften deutlich reduziert und den Ausbau der erneuerbaren Energietechnologien beschleunigt.

Zukunftsperspektiven

Der Ausblick für den Wärmepumpenmarkt in Österreich bleibt weiterhin positiv. Die staatliche Unterstützung durch Förderprogramme und Subventionen spielt eine entscheidende Rolle bei der Förderung dieser Technologie. Die österreichische Regierung setzt auf die Förderung erneuerbarer Energien und sieht in Wärmepumpen eine Schlüsseltechnologie zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes.

Neben der staatlichen Unterstützung tragen auch private Investitionen in Forschung und Entwicklung zur Verbesserung der Wärmepumpentechnologie bei. Diese Investitionen führen zu effizienteren und leistungsfähigeren Geräten, die den Anforderungen eines sich wandelnden Marktes gerecht werden.

Das steigende Umweltbewusstsein in der Bevölkerung und die Notwendigkeit, Energiekosten zu senken, werden ebenfalls dazu beitragen, die Akzeptanz und Verbreitung von Wärmepumpen weiter zu erhöhen. Mit einer Kombination aus technologischen Innovationen, staatlicher Unterstützung und einem wachsenden Umweltbewusstsein ist zu erwarten, dass der Markt für Wärmepumpen in Österreich in den kommenden Jahren weiter wachsen wird.

Normen und Standards

In Österreich sind die relevanten Normen für die Planung und Errichtung von Wärmepumpensystemen die ÖNORM M 7755 und die ÖNORM EN 15450. Diese Normen stellen sicher, dass Wärmepumpensysteme spezifischen technischen und umweltbezogenen Richtlinien entsprechen.

ÖNORM M 7755 bietet detaillierte Anforderungen für die Planung und den Aufbau von Wärmepumpenheizsystemen. Diese Norm dient als nationale Ergänzung zur europäischen Norm ÖNORM EN 15450, die Heizsysteme in Gebäuden abdeckt und Richtlinien für die Planung von Systemen mit Wärmepumpen umfasst. Diese Standards gewährleisten, dass Wärmepumpensysteme in Österreich spezifischen technischen und umweltbezogenen Richtlinien entsprechen und an die lokalen klimatischen Bedingungen angepasst sind.

Fazit

Wärmepumpen sind in Österreich auf dem Vormarsch und spielen eine entscheidende Rolle bei der Reduktion von CO2-Emissionen und der Verbesserung der Energieeffizienz. Strenge gesetzliche Rahmenbedingungen und großzügige Förderprogramme unterstützen diese Entwicklung und machen Wärmepumpen zu einer attraktiven Option für Hausbesitzer und Unternehmen. Trotz der Herausforderungen in der Lieferkette bleibt der Ausblick für den Wärmepumpenmarkt in Österreich positiv. Mit weiteren Investitionen in Technologie und Infrastruktur wird erwartet, dass Wärmepumpen weiterhin an Bedeutung gewinnen und einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Energiezukunft leisten.

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*Bildquelle: Pexels, Jonathan Schmer

Geschrieben von
Etienne-Noel Krause
Gründer und CEO

Etienne ist einer der Gründer von autarc, der 2023 mit der Mission angetreten ist, mehr Kapazität für die Installation von Wärmepumpen zu schaffen und so einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

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