Wärmepumpe

Was ist eine Hybrid-Wärmepumpe?

Wärmepumpen gelten als die Heiztechnologie der Zukunft – doch nicht jedes Gebäude ist dafür optimal ausgelegt. Eine Hybrid-Wärmepumpe bietet eine Lösung, wenn die Voraussetzungen nicht vollständig erfüllt sind. Aber lohnt sich das System, welche Kosten fallen an und welche Vor- und Nachteile bringt es mit sich? In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige zu Hybrid-Wärmepumpen.

🔍 Das Wichtigste im Überblick
  • Eine Hybrid-Wärmepumpe kombiniert eine Wärmepumpe mit einer zweiten Wärmequelle und passt sich flexibel an den Wärmebedarf an.
  • Sie eignet sich besonders für Bestandsgebäude, in denen eine alleinige Wärmepumpe nicht effizient genug arbeitet.
  • Die Anschaffungskosten liegen zwischen 16.000 und 30.000 Euro, abhängig von der Systemart und Installation.
  • Eine Förderung ist möglich, wenn die Hybrid-Wärmepumpe den Anteil erneuerbarer Energien auf mindestens 65 % erhöht.
  • Durch die Kombination zweier Systeme bleiben Betriebskosten berechenbar, allerdings steigen Wartungskosten und die Komplexität der Anlage.
  • Ein Hybrid-System kann als Teil eines Sanierungsfahrplans als Übergangslösung dienen.
  • Wer langfristig unabhängig von fossilen Brennstoffen sein möchte, sollte eine vollständige Wärmepumpenlösung in Betracht ziehen.

Was ist eine Hybrid-Wärmepumpe?

Eine Hybrid-Wärmepumpe ist ein bivalentes Heizsystem, das eine Wärmepumpe mit einem zweiten Wärmeerzeuger kombiniert. Sie eignen sich besonders für Bestandsgebäude, in denen eine Wärmepumpe allein den Wärmebedarf nicht decken kann.

Wie funktioniert eine Hybrid-Wärmepumpe?

Eine Hybrid-Wärmepumpe deckt den Primärbedarf an Wärme mit der Wärmepumpe, während sich je nach Betriebsweise eine zweite Wärmequelle automatisch zuschaltet. Das System nutzt eine intelligente Steuerung, die abhängig von Außentemperatur und Heizlast entscheidet, welche Energiequelle am effizientesten arbeitet.

Der Aufbau besteht aus einer Wärmepumpe, dem zweiten Wärmeerzeuger z. B. eine Gas-Brennwerttherme und ein Kombispeicher. Die Wärmepumpe erwärmt das Heizungswasser, solange die Außentemperaturen mild sind. Bei niedrigen Temperaturen übernimmt die Brennwerttherme die Wärmeerzeugung. Der Kombispeicher speichert die erzeugte Wärme und versorgt sowohl die Heizung als auch das Warmwasser. Integrierte Sensoren und die Steuerung sorgen für einen effizienten Betrieb.

Schemata Aufbau einer Hybrid-Wärmepumpe? mit Komponenten

Der Aufbau kann in zwei Varianten erfolgen: als Kombigerät mit integrierter Wärmepumpe und Brennwerttherme oder als zwei getrennte Systeme, die gemeinsam gesteuert werden. In beiden Fällen sorgt die Regelung dafür, dass die Wärmepumpe bevorzugt genutzt wird. Der zweite Wärmeerzeuger springt nur dann ein, wenn es wirtschaftlich oder technisch notwendig ist.

Welche Arten von Hybrid-Wärmepumpen gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von Hybrid-Wärmepumpen, die eine Wärmepumpe mit einem zweiten Wärmeerzeuger kombinieren. Am häufigsten wird eine Luft-Wasser-Wärmepumpe mit einem Gas-Brennwertkessel gekoppelt. Je nach System sind aber auch Kombinationen mit Festbrennstoffkesseln, Photovoltaik oder Solarthermie möglich.

Hybrid-Wärmepumpe mit Gas-Brennwertkessel

Diese Variante ist am weitesten verbreitet. Die Wärmepumpe übernimmt die Grundlast des Heizbetriebs. Sinkt die Außentemperatur unter einen bestimmten Wert oder steigt der Wärmebedarf, schaltet sich der Gas-Brennwertkessel automatisch dazu. Der Aufbau umfasst eine Wärmepumpe, einen Gas-Brennwertkessel und einen Kombispeicher zur Speicherung und Verteilung der Wärme.

Hier können Sie eine bestehende Gasheizung mit einer Wärmepumpe kombinieren oder sich für ein Kombigerät entscheiden.

Hybrid-Wärmepumpe mit Festbrennstoffkesseln

Hier wird die Wärmepumpe mit einem Holz- oder Pelletkessel kombiniert. Die Wärmepumpe deckt den normalen Heizbedarf, während der Festbrennstoffkessel bei hoher Heizlast oder sehr niedrigen Temperaturen zugeschaltet wird. Da ein Pufferspeicher erforderlich ist, eignet sich diese Lösung besonders für größere Gebäude oder Altbauten mit bestehender Holzheizung.

Hybrid-Wärmepumpe mit Photovoltaik

Dieses System kombiniert eine Wärmepumpe mit einer Photovoltaikanlage. Die Wärmepumpe nutzt vorrangig den selbst erzeugten Solarstrom für ihren Betrieb.. Überschüssiger Solarstrom kann zur Wärmespeicherung in einem Pufferspeicher genutzt werden. Diese Lösung reduziert den Netzstromverbrauch und macht das System unabhängiger von instabilen Energiepreisen.

Hybrid-Wärmepumpe mit Solarthermie

Hier wird eine Wärmepumpe mit einer Solarthermieanlage kombiniert. Die Solarthermie unterstützt die Warmwasserbereitung und kann an sonnigen Tagen die Wärmepumpe entlasten. Im Sommer kann die Wärmepumpe ausgeschaltet werden, was ihre Lebensdauer verlängert. Diese Kombination ist besonders sinnvoll für Haushalte mit hohem Warmwasserbedarf.

Was kostet eine Hybrid-Wärmepumpe?

Eine Hybrid-Wärmepumpe kostet zwischen 12.000 und 25.000 Euro, je nach Leistung und Systemart. Wird eine Wärmepumpe in eine bestehende Gasheizung integriert, sind die Kosten niedriger als bei einem Kombigerät. Zusätzlich fallen Montagekosten von 2.000 bis 7.000 Euro an. Die Gesamtkosten für eine Hybrid-Wärmepumpe liegen zwischen 16.000 und 30.000 Euro.

Kostenpunkt Hybrid-Wärmepumpe als Ergänzung zur Gasheizung Hybrid-Wärmepumpe als Kombigerät
Anschaffungskosten 12.000 – 18.000 € 15.000 – 25.000 €
Montagekosten 4.000 – 7.000 € 2.000 – 5.000 €
Gesamtkosten 16.000 – 25.000 € 17.000 – 30.000 €

Werden Luftwärmepumpen gefördert?

Hybrid-Wärmepumpen werden gefördert, wenn sie die Energieeffizienz des Gebäudes verbessern und den Anteil erneuerbarer Energien im Gebäude auf mindestens 65 % erhöhen.

Die Förderung erfolgt im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) durch Zuschüsse und zinsgünstige Kredite:

  • KfW-Zuschuss 458: Beim Heizungstausch können bis zu 70 % der förderfähigen Kosten übernommen werden, maximal jedoch 21.000 Euro für ein Einfamilienhaus.
  • KfW-Kredit 358/359: Ergänzend steht ein Kredit mit effektivem Jahreszins ab 0,01 % zur Verfügung. Dieser kann zusätzlich zu Zuschüssen genutzt werden und bietet Kredite bis 120.000 Euro pro Wohneinheit. Haushalte mit einem Jahreseinkommen unter 90.000 Euro profitieren von besonders günstigen Zinssätzen.

Lohnt sich eine Hybrid-Wärmepumpe?

Eine Hybrid-Wärmepumpe lohnt sich, wenn die vorhandene Heizungsanlage weiter genutzt werden soll und die Wärmepumpe den Großteil der Heizlast übernehmen kann. Sie reduziert den Gasverbrauch und macht das System zukunftssicher. Die Investitionskosten sind zwar höher als der Ersatz einer Gasheizung, diese senken jedoch durch die aktuellen Förderungen.

Im Folgenden finden Sie einen Vergleich zwischen einer Hybrid-Wärmepumpe und Gasheizung:

Kostenpunkt Hybrid-Wärmepumpe Gasheizung
Investitionskosten 20.000 € 8.000 €
Förderung (50 %) 10.000 € 0 €
Endkosten nach Förderung 10.000 € 8.000 €
Jährliche Heizkosten 1.500 € 2.000 €
Jährliche Wartungskosten 400 € 300 €
Gesamtkosten über 5 Jahre 19.500 € 19.500 €
Gesamtkosten über 10 Jahre 29.000 € 31.000 €
Gesamtkosten über 15 Jahre 38.500 € 42.500 €
Gesamtkosten über 20 Jahre 48.000 € 54.000 €

Laut Beispielrechnung, sind die Gesamtkosten nach 5 Jahren für beide Systeme gleich. Ab diesem Zeitpunkt erzielt die Hybrid-Wärmepumpe durch niedrigere Heizkosten bereits Einsparungen. Nach 20 Jahren beträgt die Ersparnis im Vergleich zur Gasheizung 6.000 €.

Welche Erfahrungen gibt es mit Hybrid-Wärmepumpen?

Erfahrungsberichte zeigen, dass Hybrid-Wärmepumpen insbesondere in bestimmten Situationen Vorteile bieten können.

Laut einer Studie des Umweltbundesamts aus dem Jahr 2024 werden Hybrid-Wärmepumpen als Brückentechnologie empfohlen, insbesondere für Bestandsgebäude mit hohen Heizanforderungen und Systemtemperaturen. Sie bieten Flexibilität und können je nach Bedarf zwischen Wärmepumpen- und Kesselbetrieb wechseln, was sowohl die CO₂-Emissionen als auch die Betriebskosten optimiert.

Welche Vorteile und Nachteile haben Hybrid-Wärmepumpen?

Hybrid-Wärmepumpen bieten eine höhere Versorgungssicherheit, sind aber komplexer als reine Wärmepumpenlösungen.

Vorteile Nachteile
Höhere Versorgungssicherheit, da zwei Heizsysteme verfügbar sind Höhere Anschaffungskosten
Effizienter Betrieb durch automatische Wahl der wirtschaftlichsten Energiequelle Erhöhter Wartungsaufwand durch zwei Heizsysteme
Senkung des Gas- oder Ölverbrauchs und damit Reduzierung der CO₂-Emissionen Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen
Besonders für unsanierte Altbauten geeignet, wenn eine reine Wärmepumpe nicht ausreicht Komplexere Installation und Steuerung
In bestehende Heizsysteme integrierbar, sodass geringere Sanierungskosten Förderungen oft nur eingeschränkt verfügbar

Ist eine Hybrid-Wärmepumpe die richtige Wahl?

Eine Hybrid-Wärmepumpe ist ideal, wenn eine reine Wärmepumpe nicht ausreicht oder das bestehende Heizsystem weiter genutzt werden soll. Sie bietet mehr Sicherheit bei hoher Heizlast, ist aber teurer in Anschaffung und Wartung. Sie eignet sich besonders als Übergangslösung, wenn der vollständige Umstieg auf eine Wärmepumpe erst später geplant ist – etwa als Teil eines Sanierungsfahrplans. Wer langfristig unabhängig von fossilen Brennstoffen sein will, sollte direkt auf ein vollständiges Wärmepumpensystem setzen.

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Geschrieben von
Stefano Fonseca
Freelancer

Stefano Fonseca ist Ingenieur für Energie und Umwelt mit über sechs Jahren Erfahrung in der technischen Gebäudeausrüstung (TGA). Er kombiniert technisches Fachwissen mit einer Leidenschaft für verständliche Kommunikation. Seit mehr als fünf Jahren schreibt er als freiberuflicher Redakteur über erneuerbare Energien und nachhaltiges Wohnen, insbesondere über Photovoltaik und Wärmepumpen.

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