Wärmepumpe

Wann ist ein Haus für eine Wärmepumpe geeignet?

Ob Neubau oder Altbau – nicht jedes Haus ist automatisch für eine Wärmepumpe geeignet. Dämmung, Heizsystem und Platz spielen eine entscheidende Rolle. Doch woran lässt sich erkennen, ob die Bedingungen stimmen? Dieser Artikel erklärt, welche Faktoren wichtig sind und welche Lösungen es für verschiedene Haustypen gibt.

🔍 Das Wichtigste im Überblick
  • Ein Haus eignet sich für eine Wärmepumpe, wenn es gut gedämmt ist, niedrige Vorlauftemperaturen hat und genug Platz bietet.
  • Neubauten sind optimal. In Altbauten sind Anpassungen an Dämmung und Heizkörper oft nötig.
  • Im Mehrfamilienhaus sind zentrale und dezentrale Lösungen möglich. Zentrale Systeme versorgen alle Wohnungen, dezentrale Systeme jede einzeln.
  • Reihenhäuser haben oft Platzprobleme. Sole-Wasser-Wärmepumpen stellen eine Alternative dar.
  • Studien belegen, dass Wärmepumpen auch im Altbau effizient arbeiten.
  • Der 50-Grad-Test zeigt, ob sich ein Altbau für eine Wärmepumpe eignet.

Wann ist ein Haus für eine Wärmepumpe geeignet?

Ein Haus ist für eine Wärmepumpe geeignet, wenn es gut gedämmt ist und das Heizsystem mit niedrigen Vorlauftemperaturen arbeitet. Zudem benötigen Sie ausreichend Platz für die Installation und Wartung. Neubauten erfüllen diese Voraussetzungen meist automatisch. In Bestandsgebäuden hängt die Eignung vom Sanierungszustand ab. Je geringer der Wärmebedarf, desto effizienter arbeitet die Wärmepumpe.

Ob sich Ihr Haus für eine Wärmepumpe eignet, können Sie anhand folgender Checkliste feststellen:

Kriterium Optimal Möglich mit Anpassungen Nicht geeignet
Dämmung Sehr gut gedämmt (Neubau oder nachträglich verbessert) Teilsaniert, mittlerer Wärmeverlust Hoher Wärmeverlust, keine Sanierung geplant
Heizsystem Fußbodenheizung Vorhandene Heizkörper durch Niedertemperatur-Heizkörper ersetzen Alte Radiatoren mit hohen Vorlauftemperaturen
Vorlauftemperatur Unter 40 °C 40 – 55 °C Über 55 °C, hoher Energieverbrauch (Hybridlösung möglich)
Platzbedarf Grundstücksfläche oder Technikraum vorhanden Begrenzter Platz, kompakte Lösung möglich wie Split-Wärmepumpe Kein Platz vorhanden
Stromanschluss Starker Netzanschluss, Kombination mit PV-Anlage Standard-Netzanschluss Schwache Stromversorgung, Netzverstärkung nötig
Schallschutz Weit genug von Nachbarn entfernt Enge Bebauung, Schallschutzmaßnahmen erforderlich Keine Möglichkeit zur Schalldämmung
Bauvorschriften Keine Einschränkungen Genehmigung oder Auflagen nötig Installation nicht erlaubt

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt werden?

Damit sich ein Haus für eine Wärmepumpe eignet, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Diese sind:

  • Energetischer Zustand des Gebäudes: Je besser die Gebäudedämmung, desto geringer sind die Wärmeverluste. Ist ein Haus jedoch schlecht gedämmt, erhöht sich der Stromverbrauch der Wärmepumpe und die Heizkosten. Besonders in Altbauten kann eine Wärmepumpe ohne Sanierungsmaßnahmen schnell unwirtschaftlich werden. Durch gezielte Sanierungsmaßnahmen kann der Energiebedarf gesenkt und die Effizienz gesteigert werden. Für Gebäude aus den Jahren 1978 bis 1994 sind wenige Maßnahmen wie die Dämmung des Daches oder der Fassade ausreichend.
  • Hohe Jahresarbeitszahl (JAZ) der Wärmepumpe: Die JAZ gibt an, wie effizient eine Wärmepumpe arbeitet. Je höher sie ist, desto wirtschaftlicher der Betrieb. Als Richtwert gilt: Eine Wärmepumpe lohnt sich ab einer JAZ von 3 oder höher.
  • Vorlauftemperatur des Heizsystems: Damit eine Wärmepumpe effizient arbeitet, sollte die Vorlauftemperatur möglichst niedrig sein. Optimal sind 35 bis 40 °C, wobei maximal 55 °C betragen sollte.
  • Geeignete Heizflächen: Flächenheizungen wie Fußbodenheizungen oder Wandheizungen sind ideal für Wärmepumpen, weil sie mit niedrigen Heizwassertemperaturen auskommen. Klassische Heizkörper aus alten Gas- oder Ölheizungen sind oft unterdimensioniert für den Betrieb mit Wärmepumpen. Diese sollten gegen Niedertemperatur-Heizkörper ausgetauscht werden.
  • Genug Platz für die Aufstellung: Die Wärmepumpe benötigt je nach Art einen geeigneten Standort. Bei Luft-Wasser-Wärmepumpen mit Außenaufstellung müssen Sie beispielsweise ausreichend Abstand zu Nachbarn wegen der Schallemissionen einhalten. Sole- und Grundwasserwärmepumpen benötigen ausreichend Grundstücksfläche für Erdkollektoren oder Sonden.

Wärmepumpe im Einfamilienhaus: Wann ist sie sinnvoll?

Eine Wärmepumpe ist im Einfamilienhaus sinnvoll, wenn die baulichen und technischen Voraussetzungen stimmen. Besonders in Neubauten ist die Installation ideal, da die Wärmepumpe von Anfang an eingeplant werden kann. In Altbauten hängt die Eignung von Dämmung und Heizsystem ab, häufig sind Modernisierungsmaßnahmen nötig. Hier muss die Wärmepumpe oft im Außenbereich aufgestellt werden. Achten Sie darauf, dass Sie einen Standort für das Monoblock-Außengerät haben.

Wärmepumpe im Mehrfamilienhaus: Geht das?

Eine Wärmepumpe kann in einem Mehrfamilienhaus eingesetzt werden, wenn das Gebäude gut gedämmt ist und das Heizsystem mit niedrigen Vorlauftemperaturen arbeitet. Allerdings gibt es Herausforderungen: Die Heizlast ist höher als in Einfamilienhäusern, sodass eine leistungsstarke Wärmepumpe notwendig ist. Zudem muss die Wärmeversorgung für mehrere Wohneinheiten geregelt werden, und es gibt technische sowie organisatorische Fragen zur Kostenverteilung und Wartung.

Es gibt zwei Möglichkeiten für den Einsatz einer Wärmepumpe im Mehrfamilienhaus:

  • Zentrale Wärmepumpe: Eine Anlage versorgt alle Wohneinheiten über ein gemeinsames Heizsystem.
  • Dezentrale Wärmepumpen: Jede Wohneinheit hat eine eigene Wärmepumpe und heizt unabhängig.

Die folgende Tabelle zeigt die Unterschiede:

Merkmal Zentrale Wärmepumpe Dezentrale Wärmepumpe
Anzahl der Wärmepumpen Eine zentrale Wärmepumpe für alle Wohneinheiten Jede Wohneinheit hat eine eigene Wärmepumpe
Installationsaufwand Höherer Aufwand durch zentrale Heizungsanlage Einfacher, da jede Einheit separat installiert wird
Kostenverteilung Heizkosten werden über Nebenkosten abgerechnet Jeder Haushalt trägt eigene Heizkosten
Wartungsaufwand Regelmäßige Wartung durch Fachbetrieb erforderlich Geringerer Wartungsaufwand pro Einheit
Effizienz Hohe Effizienz durch große Anlage mit Pufferspeicher Abhängig von individueller Nutzung, meist geringer
Platzbedarf Benötigt Platz im Keller oder Technikraum Platz für jede einzelne Wärmepumpe notwendig

Welche Lösung besser geeignet ist, hängt von der Gebäudestruktur, den vorhandenen Heizsystemen und der Organisation der Heizkostenabrechnung ab. In modernen Neubauten wird häufig eine zentrale Lösung bevorzugt, während dezentrale Systeme oftmals in sanierte Altbauten integriert werden.

Wärmepumpe im Reihenhaus: Worauf achten?

Eine Wärmepumpe kann auch im Reihenhaus installiert werden, jedoch gibt es einige Herausforderungen. Der begrenzte Platz für die Außeneinheit ist die häufigste Einschränkung, insbesondere bei Luft-Wasser-Wärmepumpen. Zudem muss der Schallschutz berücksichtigt werden, da Nachbargrundstücke oft nah beieinander liegen.

Die folgende Tabelle zeigt die häufigsten Herausforderungen und mögliche Lösungen:

Herausforderung Mögliche Lösung
Begrenzter Platz für Außeneinheit Kompakte Monoblock- oder Split-Wärmepumpe, ggf. Innenaufstellung
Schallschutz bei Luft-Wasser-Wärmepumpe Aufstellung mit Schallschutzmaßnahmen, Mindestabstand einhalten
Platzmangel für Erdkollektoren Sole-Wasser-Wärmepumpe mit Tiefenbohrung statt Flächenkollektoren
Wirtschaftlichkeit bei hohem Wärmebedarf Optimierung der Gebäudehülle, Hybridlösung in Betracht ziehen

Kann ein Altbau mit einer Wärmepumpe effizient beheizt werden?

Ein Altbau kann mit einer Wärmepumpe effizient beheizt werden, wenn die Voraussetzungen stimmen. Das bestätigt eine Studie des Fraunhofer ISE. Entscheidend sind eine gute Planung, passende Heizflächen und eine optimierte Vorlauftemperatur.

Ist eine Wärmepumpe in unsanierten Gebäuden möglich?

Eine Wärmepumpe kann in unsanierten Gebäuden betrieben werden, wenn sie im bivalenten Betrieb arbeitet. Dabei unterstützt eine zweite Heizquelle die Wärmepumpe, entweder alternativ (sie schaltet sich bei niedrigen Temperaturen hinzu) oder parallel (beide Systeme laufen gleichzeitig). Besonders effizient ist die Hybrid-Wärmepumpe, die eine Wärmepumpe mit einer Gas- oder Ölheizung kombiniert. Die Wärmepumpe deckt den Grundwärmebedarf, während die bestehende Heizung bei Spitzenlasten einspringt. So bleibt die Effizienz hoch, auch wenn das Gebäude hohe Vorlauftemperaturen benötigt.

Wie finde ich heraus, ob mein Haus für eine Wärmepumpe geeignet ist?

Ob Ihr Haus für eine Wärmepumpe geeignet ist, lässt sich mit dem 50-Grad-Temperatur-Test prüfen. Stellen Sie die Heizkurve so ein, dass die Vorlauftemperatur 50 bis maximal 55 °C beträgt. Lassen Sie die Heizung an mehreren kalten Tagen laufen und drehen Sie alle Thermostate auf. Bleiben die Räume warm, kann eine Wärmepumpe effizient heizen. Wird es nicht warm genug, sind größere Heizkörper oder eine bessere Dämmung nötig.

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Geschrieben von
Stefano Fonseca
Freelancer

Stefano Fonseca ist Ingenieur für Energie und Umwelt mit über sechs Jahren Erfahrung in der technischen Gebäudeausrüstung (TGA). Er kombiniert technisches Fachwissen mit einer Leidenschaft für verständliche Kommunikation. Seit mehr als fünf Jahren schreibt er als freiberuflicher Redakteur über erneuerbare Energien und nachhaltiges Wohnen, insbesondere über Photovoltaik und Wärmepumpen.

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