Energie

Mit dem Energieausweis zu einem energieeffizienteren Zuhause

Energieausweise verstehen - Mehr als nur ein Dokument

Bedeutung des Energieausweises

In einer Welt, in der Nachhaltigkeit und Energieeffizienz immer wichtiger werden, spielt der Energieausweis eine zentrale Rolle. Dieser Blogbeitrag beleuchtet die Bedeutung des Energieausweises und erklärt, wie er Ihnen hilft, den Energieverbrauch und die -effizienz von Immobilien zu verstehen. Mit präzisen Informationen über die Energieeffizienz von Gebäuden ermöglicht der Energieausweis eine fundierte Entscheidungsfindung, sei es beim Kauf, der Miete oder der Sanierung von Immobilien.

Was ist ein Energieausweis?

Ein Energieausweis ist ein wichtiges Dokument, das die Energieeffizienz eines Gebäudes bewertet. Energieeffizienz bezieht sich dabei auf das Maß, in dem ein Gebäude den Energieverbrauch minimiert und dabei effektiv die notwendige Energie für Heizung, Kühlung und andere Funktionen nutzt. Dieser Ausweis ist bei Verkauf, Vermietung oder Neubau von Immobilien erforderlich, um potenziellen Käufern oder Mietern wichtige Informationen über den Energieverbrauch und die Energieeffizienz des Gebäudes zur Verfügung zu stellen. Energieausweise kategorisieren Gebäude von A (sehr effizient) bis H (nicht effizient) und enthalten Details zu Energieverbrauch und möglichen Einsparungen.

Die Energieeffizienzklassen in Deutschland sind spezifisch auf den Energieverbrauch von Gebäuden ausgerichtet und werden in Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr (kWh/(m²a)) gemessen.

Hier finden Sie die detaillierten Energieeffizienzklassen für Gebäude in Deutschland, basierend auf dem jährlichen Energieverbrauch pro Quadratmeter (kWh/(m²a)):

  • A+: Bis 30 kWh/(m²a)
  • A: 30-50 kWh/(m²a)
  • B: 50-75 kWh/(m²a)
  • C: 75-100 kWh/(m²a)
  • D: 100-130 kWh/(m²a)
  • E: 130-160 kWh/(m²a)
  • F: 160-200 kWh/(m²a)
  • G: 200-250 kWh/(m²a)
  • H: Über 250 kWh/(m²a)

Transparenz und Informationswert des Energieausweises

Der Energieausweis ist nicht nur eine wesentliche Informationsquelle für Immobilientransaktionen, sondern hilft auch Eigentümer*innen zu erkennen, welche energetischen Sanierungen notwendig sind, um die Energieeffizienz ihrer Gebäude zu verbessern. Diese Zertifikate tragen zur Transparenz der Energieeffizienz und des potenziellen Energieverbrauchs bei, indem sie detaillierte Informationen über die aktuelle Leistungsfähigkeit des Gebäudes liefern. Sie helfen somit, die zukünftigen Energiekosten besser abzuschätzen. Auch wenn Faktoren wie Wetterbedingungen oder individuelles Nutzerverhalten diese Vorhersagen beeinflussen können, ist diese Transparenz wichtig, da sie Eigentümer*innen ermöglicht, fundierte Entscheidungen über mögliche Investitionen und Verbesserungen zu treffen. Auch wenn die Konfrontation mit weniger effizienten Bewertungen zunächst als negativ empfunden werden kann, bietet sie dennoch eine wertvolle Grundlage für zukünftige Optimierungen und Kosteneinsparungen.

Gesetzliche Regelungen und Verpflichtungen

Der Energieausweis unterliegt stets den gesetzlichen Bestimmungen, die zum Zeitpunkt seiner Erstellung gelten. Seit Oktober 2020 ist das Gebäudeenergiegesetz (GEG) maßgeblich, welches im Januar 2024 eine bedeutende Novellierung erfuhr. Die Neufassung des GEG schreibt vor, dass neu installierte Heizsysteme in Neubauten sowie in Bestandsgebäuden ab 2024 mindestens 65 Prozent ihrer Energie aus erneuerbaren Quellen beziehen müssen, um den Übergang zu umweltfreundlicheren Energiequellen zu fördern.

Die verschiedenen Arten von Energieausweisen

Verbrauchsausweis und Bedarfsausweis

Es gibt zwei Hauptarten von Energieausweisen, die eine wichtige Rolle in der Bewertung der Energieeffizienz von Gebäuden spielen:

  1. Verbrauchsausweis: Dieser Ausweis basiert auf dem tatsächlichen Energieverbrauch, der über die letzten drei Jahre erfasst wurde. Er ist einfacher und kostengünstiger zu erstellen, da er sich auf vorhandene Verbrauchsdaten stützt. Der Verbrauchsausweis reflektiert die Energieeffizienz des Gebäudes unter Berücksichtigung des Nutzerverhaltens, was bedeutet, dass die Ergebnisse je nach Wohn- und Heizgewohnheiten der Bewohner variieren können.
  2. Bedarfsausweis: Der Bedarfsausweis bietet eine detaillierte Analyse basierend auf der Bausubstanz und der technischen Anlagen des Gebäudes. Er wird durch eine umfassende Untersuchung der Gebäudehülle, der Heizungsanlage und der Dämmung erstellt und zeigt die theoretische Energieeffizienz des Gebäudes unabhängig vom Nutzerverhalten. Dieser Ausweis ist besonders nützlich für die Planung von Sanierungen, da er präzise Schwachstellen im Energiekonzept des Gebäudes aufzeigt. Um einen Bedarfsausweis zu erstellen, sind spezifische Voraussetzungen und Dokumentationen erforderlich:
    1. Qualifikation des Ausstellers: Der Ausweis muss von qualifizierten Fachleuten wie Energieberater*innen, Architekt*innen oder Bauingenieur*innen erstellt werden. Diese Experten sind speziell geschult, um die Energieeffizienz von Gebäuden beurteilen zu können.
    2. Technische Unterlagen: Für die Erstellung sind detaillierte Informationen über die Bausubstanz nötig. Dazu gehören Baupläne, Angaben zur Isolation und Dämmung, Art der Fenster und Türen, sowie die verwendeten Baustoffe.
    3. Vor-Ort-Begehung: In der Regel ist eine physische Begehung des Objekts notwendig, um alle relevanten Daten zur Energieeffizienz akkurat zu erfassen. Während dieser Begehung werden die Gebäudehülle, die Heizungsanlage und andere relevante Aspekte begutachtet.
    4. Daten zu Heiz- und Energieverbrauchsanlagen: Neben der Bausubstanz werden auch Details zu den vorhandenen Heiz- und Energieverbrauchsanlagen benötigt, um den theoretischen Energiebedarf korrekt berechnen zu können.

Verpflichtung zum Energieausweis

Seit 2009 ist in Deutschland der Energieausweis gesetzlich vorgeschrieben. Diese Pflicht betrifft Eigentümer*innen, die ihre Immobilien verkaufen, vermieten oder umfassend sanieren möchten. Die Regelung, die ursprünglich mit der Energieeinsparverordnung (EnEV) eingeführt wurde, ist jetzt im Gebäudeenergiegesetz (GEG) von 2020 verankert. Ziel der Vorschrift ist es, die Transparenz über den Energieverbrauch von Gebäuden zu erhöhen und Anreize für energetische Verbesserungen zu schaffen. Eigentümer*innen müssen bei der Immobilienbesichtigung einen gültigen Energieausweis vorlegen, der nicht nur den energetischen Zustand des Gebäudes ausweist, sondern auch als Entscheidungshilfe für potenzielle Investitionen in Energieeffizienz dient. Die Kosten für die Erstellung des Energieausweises trägt dabei immer der aktuelle Eigentümer*in.

Für einen online bestellten Bedarfsausweis liegen die Kosten etwa bei 100€. Bei einer Vor-Ort-Begehung durch einen Energieberater*in, die eine detailliertere Bewertung ermöglicht, können die Kosten zwischen 300 und 500€ liegen. Der Verbrauchsausweis ist deutlich günstiger, da er auf vorhandenen Verbrauchsdaten basiert und weniger Aufwand erfordert.

Welche Informationen enthält der Energieausweis und wie lange ist er gültig?

Inhalt und Gültigkeit des Energieausweises

Im Energieausweis finden Sie umfassende Angaben zur Energieeffizienz eines Gebäudes. Dieser beinhaltet:

  • Energieeffizienzklasse: Von A+ (sehr effizient) bis H (wenig effizient).
  • Energieverbrauch: Genaue Angaben über den jährlichen Energieverbrauch oder Energiebedarf des Gebäudes.
  • Primärenergieträger: Information, welche Energiequelle (z.B. Gas, Öl, Fernwärme) genutzt wird.
  • Baujahr des Gebäudes und der Heizanlage: Wichtige Daten, die Einfluss auf die Energieeffizienz haben.
  • Empfehlungen für energetische Sanierungen: Vorschläge zur Verbesserung der Energieeffizienz.
  • Daten des Ausstellers: Wer den Ausweis erstellt und unterzeichnet hat.

Der Energieausweis gilt aufgrund technologischer Fortschritte in der Gebäudedämmung und immer schärferen Energieeffizienzvorschriften für Wohngebäude höchstens 10 Jahre. Darüber hinaus wird der Ausweis nach umfangreichen Renovierungen oder Sanierungen nicht mehr gültig.

Der Begriff "umfangreiche Renovierungen" wird im Rahmen der Energieausweis-Regelungen spezifisch definiert. Als umfangreich gelten Renovierungen, bei denen mehr als 10% der Oberfläche eines Bauteils des Gebäudes, wie der Fassade, des Daches oder der Geschossdecke, erneuert werden. Solche Maßnahmen erfordern dann auch energetische Sanierungsmaßnahmen, um den Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) zu entsprechen. Dies kann den Einbau einer neuen Heizung umfassen, insbesondere wenn damit eine deutliche Verbesserung der Energieeffizienz des Gebäudes einhergeht. Die Erneuerung von Fenstern oder die Installation einer Wärmepumpe kann ebenfalls unter diese Regelungen fallen, sofern sie Teil einer größeren Sanierungsmaßnahme sind, die die oben genannten Kriterien erfüllt.

Relevanz des Energieausweises für die Wärmepumpe

Bedeutung des Energieausweises für Heizsysteme

Ein Energieausweis ist nicht nur ein gesetzlich vorgeschriebenes Dokument, sondern auch ein hilfreiches Werkzeug für die Planung und Optimierung von Heizsystemen, insbesondere Wärmepumpen. Denn der Energieausweis enthält detaillierte Informationen über die Energieeffizienz und den Zustand der Gebäudehülle sowie der vorhandenen Heizsysteme. Diese Kennwerte sind entscheidend für die korrekte Auswahl und Dimensionierung von Wärmepumpen, da sie Aufschluss über die zu erwartenden Energieeffizienz und langfristige Einsparungen geben. Dadurch wird der Energieausweis zu einem unverzichtbaren Werkzeug für die Bewertung und Verbesserung der Heizinfrastruktur eines Gebäudes.

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Fazit

Der Energieausweis ist ein entscheidendes Instrument, um die Energieeffizienz eines Gebäudes transparent zu machen und sowohl Eigentümer*in als auch Mieter*in wichtige Einblicke in den Energieverbrauch und die potenziellen Einsparmöglichkeiten zu geben. Mit der bevorstehenden Integration der autarc Software in den Prozess der Energieausweiserstellung wird es einfacher denn je, nicht nur die Heizlast präzise zu berechnen, sondern auch Energieausweise zu erstellen, die den aktuellen gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Dies ermöglicht eine noch genauere Bewertung und Optimierung von Gebäuden hinsichtlich ihrer Energieeffizienz, was sowohl den Umweltschutz fördert als auch langfristige Kostenersparnisse für die Nutzer bringt. In einer zunehmend energiebewussten Gesellschaft wird der Energieausweis somit zu einem unverzichtbaren Bestandteil des Immobilienmanagements und der Gebäudesanierung.

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*Bildquelle: Canvas.

Geschrieben von
Etienne-Noel Krause
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